8

 

Ich grübelte die ganze Nacht bis zum Morgengrauen über Cyrenes bizarre Äußerung nach. Sie hatte mir zwar nicht versichert, dass Gabriel mich noch genauso lieben würde, wenn das Stück Drachenherz nicht mehr in mir war, aber ich stellte fest, dass mir ihre aufrichtige Antwort mehr wert war als alle Plattitüden. Ich rieb über die kleine Narbe auf meiner Brust, wo das Stück Drachenherz in meinen Körper eingedrungen war, starrte hinaus auf die roten und goldenen Streifen am Horizont und fragte mich, was Gabriel jetzt wohl tun mochte. Für den Augenblick war ich zufrieden damit zu wissen, dass ich ihm ebenso fehlte wie er mir.

Ein paar Stunden später ging ich nach unten, müde von Schlafmangel und zu vielem Grübeln. Ich dachte, ich sähe Gespenster, als Jim auf mich zugetrottet kam.

»Heya, Mayling. Du siehst aus, als hätte man dich rückwärts auf einem Stachelschwein durch Abaddon gezogen.«

»Jim ... hattest du nicht einen Teil deines Fells verloren?« Ich berührte die Seite seines Kopfes, die angesengt gewesen war, und ließ dann meine Hand zu einem großen weißen Fleck auf der Brust gleiten. »Und was ist das hier? Ist es Farbe? Bleichmittel?«

»Nein, ich habe mich für ein paar Minuten von Ash nach Abaddon schicken lassen, damit ich eine neue Gestalt besorgen konnte, eine, deren Fell noch heil ist. Gefällt sie dir?« Der Dämon drehte sich um die eigene Achse. »Der Schwanz ist zwar nicht ganz so buschig, aber diese Gestalt hat einen weißen Fleck, und es weiß ja jeder, dass Frauen so was mögen. Oh, und sieh mal! Drei weiße Zehen! Irgendwie rassig, was?«

»Sieht sehr gut aus«, stimmte ich ihm zu. »Ich ... äh ... es tut mir leid. Mir war nicht klar, dass dir der Verlust des Fells so viel ausgemacht hat. Ich hoffe, du hast Aisling nicht allzu sehr damit belästigt.«

»Eifersüchtig?« Er wackelte vielsagend mit den Augenbrauen.

»Ganz sicher nicht.«

»Oh, oh. Ich merke dir doch an, dass du sauer bist, weil ich mich von dir nicht nach Abaddon habe schicken lassen - aber mach dir nichts draus, süße Maus. Aisling hat es gerne gemacht. Sie war gerade auf und wollte unbedingt der verrückten Dame aus dem Weg gehen. Außerdem war ich mir nicht sicher, ob du es kannst.«

»Verrückte Dame? Oh, Drakes Mutter?«

Jim erschauerte. Er blickte über die Schulter. »Sie ist gerade im Esszimmer mit Aisling. Drake macht den Schiedsrichter. Ich soll mit Suzanne Gassi gehen. Kommst du mit?«

»Nein, ich bleibe lieber hier. Danke.«

Suzanne, Istváns Freundin, die für Aisling und Drake als Köchin arbeitete, tauchte aus einem der hinteren Zimmer auf mit einer Leine und ein paar Plastiktüten.

»Zeit zum Spazierengehen«, sagte sie mit schwerem Akzent. »Willst du mitkommen, May?«

»Heute Morgen nicht, danke. Jim, Aisling hat es dir bestimmt schon gesagt, aber falls nicht - benimm dich bitte!«

Jim verdrehte die Augen. »Warum glaubt eigentlich jeder, mir das ständig sagen zu müssen! Also ob ich mich schon jemals danebenbenommen hätte ....«

Zum Glück schloss sich die Haustür hinter dem Klagelied des Dämons. Zwei Sekunden später ging sie jedoch wieder auf.

Ich warf einen Blick auf die Frau, die eintrat, und verspürte ein seltsames Gefühl der Erleichterung. »Kaawa!«

» Wintiki! « Gabriels Mutter, eine große, elegante Erscheinung in einer silbernen und schwarzen Leinentunika und Hose, trat auf mich zu, um mich zu umarmen. Ihre Haut hatte die Farbe von Milchschokolade, ihre schulterlangen Haare waren zu einem Knoten geschlungen, und ihr Lächeln wärmte mich von Kopf bis Fuß. Ich fühlte mich eingehüllt in einen Kokon, der vom Wind, dem Himmel und den Geschöpfen im Träumen wisperte. Kaawa war eine Schamanin der Erde, aber ihre Kunst ging über die Sterblichkeit hinaus.

»Ich bin so froh, dich zu sehen«, sagte ich und umarmte sie fest, dankbar dafür, dass Gabriel so eine wundervolle Mutter hatte.

»Geht es dir gut, kleiner Nachtvogel?«, fragte sie. Sie hielt mich auf Armeslänge weg und musterte mich prüfend. Ihr Blick drang mir direkt in die Seele. »Macht mein Gabriel dich glücklich?«

»Über die Maßen«, erwiderte ich und verdrängte die Sorgen, die allgegenwärtig zu sein schienen.

Einen Moment lang schwieg sie. Sie legte eine Hand an mein Gesicht, und ihr Blick drang bis auf den Grund meines Seins. »Du bist glücklich, ja, aber auf deinem Herzen liegt ein Schatten. Es ist also nicht alles gut?«

»Doch, alles ist gut«, versicherte ich ihr. »Ich bin ein bisschen gestresst wegen des Drachenherzens.«

Sie nickte und ließ die Hand sinken. »Es bereitet dir Kummer. Gabriel sagte, du hättest Angst, dass es dich überwältigt. Wir werden dafür sorgen, dass das nicht geschieht.«

»Danke. Kennst du eigentlich Aisling schon?«

Ihre Augen leuchteten vor Interesse auf. Sie legte mir den Arm um die Taille und ließ sich von mir zum Esszimmer führen.

»Nein, aber Gabriel hat mir schon viel von ihr erzählt. Früher einmal habe ich gedacht ... aber das ist unwichtig.«

Ich knirschte mit den Zähnen, weil ich wusste, was sie meinte. Aber dann lachte ich laut. Sie blieb stehen und warf mir einen fragenden Blick zu.

»Eifersucht ist nie schön, aber manchmal kann sie komisch sein«, sagte ich. »Ich weiß, dass Gabriel eine Zeit lang ernsthaft daran gedacht hat, Drake um Aisling herauszufordern. Aber ich finde es in Ordnung. Na ja, nicht in Ordnung, aber ich verstehe es.«

»Weil du weißt, dass er mit ihr nie glücklich geworden wäre?«, fragte sie und musterte mich aufmerksam.

Mein Lächeln wurde breiter. »Mehr, weil ich weiß, dass Drake Gabriel nie Aisling überlassen hätte. Und sie hätte ihm das Leben zur Hölle gemacht, wenn Drake sie doch hätte gehen lassen.«

Kaawa lachte und zog mich an sich. »Du bist eine kluge Wintiki!«

Ich hatte mir Sorgen darüber gemacht, wie die launische Catalina wohl mit Gabriels Mutter umspringen würde, aber sie vergingen, nachdem ich die beiden Frauen miteinander erlebt hatte. Catalina, die Aisling grob und unhöflich behandelte, fühlte sich in Kaawas Gegenwart anscheinend wohl. Sie hockten sich gleich zusammen, um über gemeinsame Drachen-Bekannte zu plaudern.

»Nora musste sich um ein kleines Problem kümmern - ein Kobold-Ausbruch in Islington. Aber sobald sie aufgeräumt hat, setzen wir uns zusammen und sprechen über deine Angelegenheit «, sagte Aisling.

»Ich möchte dir keine Unannehmlichkeiten bereiten«, sagte ich und blickte auf ihren dicken Bauch. »Du möchtest wahrscheinlich nicht so viel herumlaufen. Weiß man denn jetzt, wann das Baby kommt?«

Seufzend tätschelte sie ihren Bauch. »Bean - meine Hebamme - meinte, sie könne mal versuchen, Wehen herbeizuführen, aber sie ist eigentlich nicht dafür. Anscheinend ist es nicht ungewöhnlich für ein Kind gemischter Eltern, wenn die Schwangerschaft ein bisschen länger dauert. Also halte ich noch ein paar Tage durch, bevor der jüngste grüne Drache ausgebrütet wird.«

»Ausgebrütet?« Ich blickte sie entsetzt an. »Du meinst doch nicht etwa ...«

»Nein, nein, keine Eier«, sagte sie lachend. »Drachen werden in menschlicher Gestalt geboren. Und mach dir keine Gedanken, weil du mich um Hilfe bittest; mir macht das gar nichts aus. Im Gegenteil...« Sie blickte zu Kaawa und Catalina, die ins Gespräch vertieft waren. »Im Gegenteil, ich bin dankbar für jede Entschuldigung, um meiner Schwiegermutter zu entkommen. Ständig erzählt sie mir, wie unzulänglich ich sei. Dein Problem ist also eine willkommene Abwechslung.«

»Was für ein Problem ist das?«, fragte Drake, der seiner Frau eine Flasche Wasser reichte.

Sofort stiegen Schuldgefühle in mir auf, weil ich Aisling in meine Geschichten verwickelte. Dabei musste sie sich doch auf die Geburt konzentrieren.

Drake kniff die grünen Augen zusammen. »Was für ein Problem?«, wiederholte er ein wenig heftiger.

»Nichts, Süßer, nur eine ... Kleinigkeit, auf die Mayling gestoßen ist«, beruhigte Aisling ihren Mann.

Drake blickte sie misstrauisch an. »Du tust doch nichts, was auch nur im Entferntesten gefährlich ist, oder?«

»Ich würde nie auch nur auf den Gedanken kommen«, erwiderte sie lächelnd. »Auf jeden Fall nicht so kurz vor der Entbindung. May möchte nur ein paar Informationen über Dämonenlords, und ich wollte mich mit Nora beraten.«

Der misstrauische Blick glitt zu mir. Ich lächelte ihn ebenfalls an. »Ich möchte wirklich nur etwas wissen. Aisling braucht nur nachzudenken. «

»Das will ich hoffen.« Er warf uns beiden einen warnenden Blick zu und gesellte sich zu seiner Mutter und Kaawa.

»Der reinste Tyrann!«, murmelte Aisling liebevoll. »Oh, gut, da ist Nora ja. Wir haben Arbeit für dich«, sagte sie zu der Frau, die das Wohnzimmer betrat. Jim folgte ihr. Nora war theoretisch Aislings Mentorin, aber ich vermutete, dass ihre Beziehung eher freundschaftlich war. Nora war Anfang vierzig, schwarz, mit warmen, funkelnden Augen hinter einer rotgeränderten Brille.

»Was gibt es denn? Guten Morgen, May. Ich habe schon gehört, dass du zu Besuch gekommen bist.«

»Nur für ein paar Tage, bis wir ein neues Haus gefunden haben. Unseres ist von einem äußerst wütenden Drachen demoliert worden.«

Jim schnaubte. »Das ist die Untertreibung des Jahres, Babe!«

»Hast du nichts zu tun?«, fragte ich den Dämon.

»Das hatte ich schon, und ich werde nicht in die Einzelheiten gehen, weil Ash es bestimmt ekelhaft findet«, erwiderte Jim kichernd.

Ich berichtete Nora kurz von den Ereignissen der letzten Tage, einschließlich meines Besuchs bei Bael.

Ihre Augen wurden immer größer.

»Er hat dir Magoths Macht gegeben?«, fragte sie ungläubig.

Ich nickte. »Ich will sie aber nicht, deshalb ist die Frage an dich, wie ich sie am besten wieder zurückgeben kann.«

Nora blickte Aisling an. Aisling lächelte mich schief an. »Du kennst Bael ebenso gut wie ich, May. Wahrscheinlich sogar besser. Kannst du dir vorstellen, dass er irgendetwas rückgängig macht, was er dir aufgezwungen hat?«

»Nein.« Meine Schultern sanken herunter. »Du hast natürlich recht, aber ich habe gehofft, dass einer von euch einen Trick im Ärmel hat. Ich kann die Macht nicht behalten. Und schon gar nicht mit dem Drachenherz. Es ist einfach zu gefährlich.«

»Absolut«, stimmte Nora mir zu.

»Ich könnte mir höchstens vorstellen, sie an jemand anderen weiterzugeben, an jemanden, dem du vertraust und der sie nicht benutzt«, sagte Aisling.

»Die Leute, denen ich vertraue, möchte ich nicht mit der Macht belasten, und die, denen ich nicht vertraue ...«

Die Tür wurde aufgestoßen, und alle im Raum zuckten erschrocken zusammen.

»Du dachtest wohl, du könntest dich vor mir verstecken, was?«, schrie Magoth, der einen grünen Drachen hinter sich herzerrte. »Du dachtest wohl, du könntest mich einfach im Keller zurücklassen, während du ... während du ...« Er blieb abrupt stehen, aber nicht, weil es dem Drachen endlich gelungen war, ihn aufzuhalten. Er starrte mich an. Blinzelnd stemmte er die Hände in die Hüften und musterte mich, als ob er mich noch nie gesehen hätte.

»Es tut mir leid«, entschuldigte sich der grüne Drache und warf Drake einen nervösen Blick zu. »Er ist an mir vorbei, bevor ich ihm sagen konnte, dass ich die silberne Gefährtin erst um Erlaubnis fragen müsse.«

»Du besitzt dunkle Macht«, sagte Magoth schließlich.

»Oh Gott, nein«, murmelte ich. Am liebsten hätte ich mich in der Schattenwelt verkrochen, aber ich begnügte mich damit, mir die Hände vors Gesicht zu schlagen.

»Hu, Junge, jetzt fliegt sie an den Ventilator«, sagte Jim und kam zu mir getrottet. »Mann, Ash, ich habe ›sie‹ gesagt, nicht das andere Wort. Sieh mich nicht so an!«

»Du hast meine Macht!«, brüllte Magoth und trat steifbeinig auf mich zu. Das Stück Drachenherz versuchte, mich ihm entgegen zu drängen. »Du verräterisches kleines Luder! Du diebisches, hinterhältiges kleines Miststück.« Auf einmal schien ihm klar zu werden, was er da sagte. Er hielt inne, und dann warf er sich plötzlich vor meine Füße, ergriff eine meiner Hände und drückte eisige, nasse Küsse darauf. »Feuer und Schwefel! Du bist die perfekteste Frau, der ich jemals begegnet bin!«

»Oh Gott!«, sagte ich und wehrte mich gegen das Stück Drachenherz. Ich würde nicht nachgeben, ich würde weiter dagegen ankämpfen.

Jim griente. »Oh ja! Nichts macht einen Dämonenlord mehr an, als ein bisschen Bösartigkeit. Gut gemacht, May!«

»Oh Gott, oh Gott, oh Gott«, stöhnte ich.

»Ich wusste ja, dass du eines Tages zugeben würdest, dass du mich willst«, sagte Magoth, der immer noch feuchte Küsse auf meinen Handrücken drückte. »Du hast mich zum glücklichsten Dämonenlord auf der ganzen Welt gemacht. Nimm mich, meine anbetungswürdige Böse! Nimm mich wie einen billigen Gigolo! Reite mich wie ein gemietetes Maultier! Schlag mich, wie du noch nie zuvor jemanden geschlagen hast! Aber nur mit deinem Schwanz, du weißt ja, wie sehr ich das liebe.«

»Ich glaube, das reicht jetzt«, erklärte Drake.

Magoth warf dem Wyvern einen finsteren Blick zu. »Wer bist du?«

»Drake Vireo, Wyvern der grünen Drachen und Eigentümer dieses Hauses. Ich bin auch ein Freund von Gabriel, und ich kann dir versichern, er schätzt es bestimmt nicht, dass du die Hände seiner Gefährtin ableckst.«

Magoth erhob sich, hielt aber meine Hand weiter fest. Er warf Drake einen Blick zu, mit dem er jahrhundertelang all seine Untergebenen in Angst und Schrecken versetzt hatte. »Sie ist meine Gemahlin. Ich habe das Recht, sie dort zu küssen, wo es mir beliebt, Drache.« »Nein, das hast du nicht«, erwiderte ich und riss mich los. Ich schob ihn nicht allzu sanft beiseite. »Du hast dich vor einigen Wochen von mir scheiden lassen.«

Er zog einen Schmollmund. »Das habe ich doch nicht so gemeint. Ich war wütend. Außerdem reicht es nicht, zu sagen, man will sich scheiden lassen.«

»Nein? Was ist denn sonst erforderlich?«, fragte ich.

»Der Tod«, sagte Nora.

Aisling nickte. »Verbannung funktioniert auch, obwohl das komplizierter ist, weil die Verbannte theoretisch noch lebt.«

»Es gibt auch eine Zurückweisungszeremonie«, fuhr Nora fort und musterte Magoth. Er grinste sie höhnisch an und schnappte sich erneut meine Hand. »Aber dafür ist das Opfer von fünfzehn jungfräulichen Seelen erforderlich, deshalb wird sie nicht oft praktiziert.«

»Aisling hat das mit Hühnchen gemacht«, warf Jim ein.

Ich starrte sie überrascht an.

»Bael hat keine spezifischen Angaben gemacht«, sagte Aisling mit einer nonchalanten Geste. »Ich fand, gebratene Hühnchen seien ideal, weil sie seinen Forderungen entsprachen und gleichzeitig gegessen werden konnten.«

»Du meinst also, ich bin an ihn gebunden?«, fragte ich Nora.

»Was ist hier los? Wer ist dieser dunkle, attraktive Mann mit den engen Reithosen?« Catalina und Kaawa traten zu uns. Catalina musterte Magoth, als sei er ein Stück Torte, das ihr angeboten würde.

Er würdigte sie keines Blickes.

»Das ist Magoth, mein ... äh ... Boss«, sagte ich. »Magoth, diese Dame ist Drakes Mutter, Dona Catalina de Elférez.«

»Ich habe kein Interesse an anderen Frauen, da du mir jetzt deine wahre Natur gezeigt hast, mein Dunkle, Tödliche«, murmelte Magoth und saugte an meinen Knöcheln.

Ich versuchte, meine Hand loszureißen, aber er hielt sie nur umso fester und bedachte mich mit einem glühenden Blick.

»Er riecht wie die Dämonen«, sagte Catalina und ging um ihn herum, um ihn auch von hinten zu betrachten. »Aber er hat einen großartigen Hintern.«

Magoth hörte auf, sich mit meinen Knöcheln zu befassen und drehte sich nach ihr um.

Sie betrachtete einen Moment lang seine Hose. »Sehr enge Breeches. Ich liebe enge Breeches.«

»Mutter«, sagte Drake peinlich berührt.

»Achte nicht auf ihn«, sagte Catalina zu Magoth und warf ihm unter halbgeschlossenen Lidern einen Schlafzimmerblick zu. »Es gefällt ihm nicht, dass seine Mama Liebhaber hat. Aber ich bin anders. Du erinnerst mich ein bisschen an meinen Ehemann. Drake, sieht er nicht aus wie dein verfluchter Vater?«

»Nein«, antwortete Drake. Magoth jedoch reagierte sofort auf das Wort.

»Verflucht?«, fragte er und musterte Catalina. »Du hast die Aura einer Frau, die ganz genau weiß, was Dämonenlords wünschen. Sag mir, meine spanische Schönheit, was hältst du von Fesseln bei der Liebe?«

»Sie sind absolut notwendig«, erwiderte Catalina achselzuckend. »Wie solltest du sonst deinen Partner richtig quälen können, wenn er dich davon abhalten kann?«

Magoth ließ meine Hand los und flirrte zu ihr. Er drückte seine Lippen auf ihre Handfläche. »Ich liebe es, wie du denkst, meine exotische kleine Olive. Und deine Meinung zu Nippelklemmen?«

»Auch absolut notwendig«, erwiderte Catalina. »Allerdings ziehe ich Piercing durch die Brustwarzen vor. Es ist viel zuverlässiger und hält besser mit der Leine.«

Magoth überlief ein kleiner Schauer der Ekstase. » Du bist eine Frau, die ihre Lust kennt.«

»Hör auf, meine Mutter zu lecken«, verlangte Drake. Er sah aus, als wolle er Magoth, wenn es sein musste, auch mit körperlicher Gewalt stoppen.

»Und ich hatte geglaubt, so etwas würde ich hier nie hören«, kicherte Jim.

»Andererseits halte ich Peitschen für überbewertet«, fuhr Catalina fort. »Eine neunschwänzige Katze hingegen ...«

Magoth zitterte und schloss einen Moment lang die Augen. »Eine mit Hunderten winziger Barthaare?«

»Hervorragend, um dir der Aufmerksamkeit deines Partners sicher zu sein«, stimmte Catalina zu.

»Du lieber Himmel, was haben wir da angerichtet?«, fragte Aisling. Sie ließ sich von Drake beim Aufstehen helfen. »Ich muss zur Toilette. Ich bin gleich wieder da. Aber vielleicht dauert es auch länger, wenn die beiden noch mehr in Details gehen. Jim, bei Fuß.«

»Was? Hey! Ich will weiter zusehen, ob Magoth Drakes Mom ...«

Die Tür schloss sich hinter den Protesten des Dämons.

Kaawa, die die Szene lächelnd verfolgt hatte, schaute mich an. »Vielleicht wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, um darüber zu sprechen, was du alles brauchst, um das Drachenherz neu zu bilden.«

»Absolut«, erwiderte ich mit Nachdruck. Alles, was mich von Magoth wegbrachte, fand meine volle Zustimmung. »Drake, ich störe dich ja ungern, aber gibt es ein Zimmer, wo wir ungestört sind?«

»Mutter!«, sagte Drake lauter als gewöhnlich und funkelte Magoth aus seinen grünen Augen an. »Du erinnerst dich sicher noch an unser Abkommen - du kannst hier bleiben, wenn du Aisling nicht aufregst.«

»Sie ist ja noch nicht einmal im Zimmer«, gurrte Catalina und knabberte an Magoths Ohr.

»Du weißt sehr gut, was ich meine.«

Ich zupfte Drake am Ärmel und sagte leise: »Er kann deiner Mutter doch nichts tun, oder? Ich meine, sie ist doch die Gefährtin eines Wyvern und deshalb unsterblich, oder?«

»Ja, sie ist unsterblich. Allerdings besitzt sie keinen besonders guten Geschmack.« Er warf Magoth einen finsteren Blick zu.

»Wenn es dir nichts ausmacht, wäre ich sehr dankbar, wenn sie es dann ... äh, ein besserer Ausdruck fällt mir nicht ein ... miteinander treiben.«

Drake blickte mich überrascht an. Kaawa hielt sich die Hand vor den Mund und tat so, als müsse sie husten.

»Es hält ihn mir vom Leib, während ich lerne, was ich mit den einzelnen Stücken des Drachenherzens anfangen muss«, erklärte ich.

Drake gefiel der Gedanke zwar gar nicht, aber Aisling unterstützte mich, indem sie ihm klarmachte, dass sie einander ja nicht schaden konnten.

»Es wird ein bisschen eng hier«, sagte Aisling zu Kaawa, als wir langsam die Treppe hinaufgingen, »aber ich glaube, wir können dich noch unterbringen. Es ist noch ein letztes Zimmer frei, obwohl ich dort normalerweise keine Gäste unterbringe, vor allem nicht so distinguierte wie Gabriels Mutter.«

»Ach was!« Kaawa machte eine abwehrende Handbewegung. »Ich verbringe die meiste Zeit im Busch, da sind ein weiches Bett und ein Dach über dem Kopf der reinste Luxus.«

»Es gibt allerdings noch das Problem mit Magoth.« Aisling runzelte die Stirn. »Wir haben kein einziges Zimmer mehr frei. Vielleicht könnte er ja auf dem Sofa schlafen.«

»Er wird nicht hier schlafen«, sagte Drake, der sie von hinten stützte, mit entschiedener Stimme. »Ich will in deinem zarten Zustand keinen Dämonenlord im Haus haben.«

»Na, ich bin wohl kaum zart, Drake«, erklärte Aisling. »Ich bin so dick wie Leviathan und zweimal so unbeholfen.«

»Dreimal eher, würde ich sagen«, meinte Jim. »Es ist ja ein Wunder, dass du überhaupt noch durch eine Tür passt. Ich frage mich echt, ob dein Bauch einfach so weiterwächst, bis er eines Tages explodiert.«

»Darf ich?«, fragte ich Aisling, als sie vor einer Tür stehen blieb.

»Ja, bitte.«

»Was?« Jim riss die Augen auf. »Au! Au, au, au! Ich werde von einem sadistischen Doppelgänger entführt!«

Ich packte Jim an einem seiner schwarzen Ohren und zerrte ihn mit nach oben in mein Zimmer. Dort hielt ich ihm erneut einen Vortrag darüber, dass er sich seiner unpassenden Kommentare Aisling gegenüber enthalten solle.

»Hier versteht niemand mehr einen Witz«, grummelte er, als ich fertig war. »Ich habe doch nicht gemeint, dass sie tatsächlich explodiert.«

»Vielleicht nicht, aber sie macht sich echt Sorgen, weil sich das Baby so viel Zeit lässt, deshalb hör besser auf«, sagte ich und tätschelte ihm den Kopf. Ich wusste, dass Jim sehr an Aisling hing. Er wollte ihr bestimmt nicht wirklich wehtun, aber er hatte einfach nicht nachgedacht. »Und jetzt geh und schau dir einen Film an. Und keine Bemerkungen mehr zu Aisling über ihr Baby.«

»Oh, muss ich wirklich? Ich würde gerne hören, wie man das Drachenherz neu bildet«, sagte er, als ich mit Kaawa in ein Wohnzimmer im oberen Stockwerk ging, das Drake uns zur Verfügung gestellt hatte. Es war dunkel und roch muffig, als ob es nur selten benutzt würde.

»Warum interessiert dich das so?«, fragte ich und zog die Vorhänge auf.

Jim zuckte mit den Schultern. »Man weiß nie, wann man es mal brauchen kann.«

Ich blickte Kaawa an.

»Meinetwegen kann der Dämon gerne bleiben«, sagte sie und musterte Jim. »Er scheint einer dieser seltenen Dämonen sechster Klasse zu sein, also absolut ungefährlich für dich.«

»Ich mache mir keine Sorgen um mich«, sagte ich. Ich fragte mich, welche Macht das Drachenherz wohl einem Dämon verleihen würde. Der Gedanke bereitete mir Übelkeit.

In den folgenden zwei Stunden lernte ich die einzelnen Schritte der Zeremonie, in der das Stück Drachenherz mit verschiedenen Zaubersprüchen ausgegossen wurde. Die Sprache, in der gesprochen wurde, war Zilant, eine slawische Sprache, die alle Drachen schon in frühester Kindheit lernten und die bis zum letzten Jahrhundert die allgemein übliche Sprache zwischen den Sippen gewesen war. Ich war noch nie besonders sprachbegabt gewesen, und es dauerte eine Zeit lang, bis ich die Beschwörungsformel, die das Stück Drachenherz von meinem Körper trennte, fehlerfrei aussprechen konnte.

»Wo hast du das alles gelernt?«, fragte ich und klappte mein Notizbuch zusammen. »Gabriel hat mir ja erzählt, dass du dich mit Drachenbräuchen gut auskennst, aber es überrascht mich doch, wie viel du über dein normales Interesse hinaus weißt.«

Sie lächelte und rieb weiter Jims Bauch, wie sie es schon seit einer halben Stunde tat. Der Dämon lag schlafend auf dem Rücken und schnarchte leise. »Du hast doch schon von Ysolde de Bouchier gehört.«

Ich nickte. »Du hast sie schon einmal erwähnt. Sie hat Aufzeichnungen über ihre Erfahrungen mit dem Stück Drachenherz hinterlassen, nachdem sie zum Phylakterion geworden ist, oder?«

»Ja, genau.«

»Das ist beruhigend. Wenn der Zauberspruch bei Ysolde gewirkt hat, müsste er ja auch bei mir funktionieren. Es ist zwar eine interessante Erfahrung, in einen Drachen verwandelt zu werden, aber ich möchte das Stück Drachenherz doch so schnell wie möglich wieder loswerden.«

Ihre Augen weiteten sich. »Ich habe keineswegs behauptet, dass die Beschwörung narrensicher ist, Wintiki. Es gibt immer noch einen großen Anteil an Unbekanntem bei der Neubildung des Drachenherzens. Vieles von dem, was ich dir erzählt habe, ist reine Spekulation.«

»Aber du hattest doch Ysoldes Notizbücher«, sagte ich. Plötzlich stieg Sorge in mir auf. Ich war die ganze Zeit davon ausgegangen, dass ich das Stück Drachenherz loswerden würde. Aber wenn mir das nun nicht gelang? Wenn ich es nun auf ewig in mir behalten müsste? Mein Magen krampfte sich zusammen.

»Ja, aber das war keine detaillierte Anleitung, wie man das Stück Drachenherz wieder loswird. Ysolde hat ja nur Informationen darüber gesammelt, was sie selbst getan hat und was man versuchen sollte, wenn man das Herz wieder neu zusammensetzen möchte.«

Mein Herz sank. »Du hast also keine Ahnung, ob die Zeremonie überhaupt funktioniert?«

Sie schüttelte den Kopf und blickte mich voller Mitgefühl an. »Ich wünschte, es gäbe eine absolut sichere Methode, aber wir reden hier vom Drachenherz. Es lässt sich nicht kontrollieren. Wenn es will, erlaubt es dir zwar, es zu benutzen, aber du kannst nie gegen seinen Willen mit ihm umgehen.«

»Du sprichst davon, als ob es etwas Lebendiges wäre«, sagte ich und berührte vorsichtig die Stelle auf meiner Brust, wo das Stück Drachenherz in meinen Körper eingetreten war.

Sie lächelte. »Es hat Macht, kleiner Nachtvogel. Es mag zwar nicht lebendig sein in dem Sinn, wie du lebendig bist, aber es fühlt Dinge. Es wird nicht zulassen, dass du es benutzt, wenn es nicht damit einverstanden ist.«

»Na toll. Da versuche ich, dieses Stück loszuwerden, und es wird wahrscheinlich den anderen nur erzählen, was ich für eine schreckliche Person bin. Und dann weigern sie sich alle, sich neu bilden zu lassen.«

Kaawa lachte und tätschelte mir die Hand. Dann erhob sie sich, sehr zu Jims Missvergnügen. »Darüber brauchst du dir keine Gedanken zu machen.«

»Ach, wirklich?« Etwas in ihrem Tonfall beunruhigte mich. »Gibt es sonst noch etwas, was ich wissen müsste?«

Sie zögerte eine Sekunde lang, bevor sie nein sagte.

»Kaawa«, sagte ich und erhob mich ebenfalls, als sie zur Tür trat.

Sie blieb stehen, und ihre Schultern sanken unmerklich herab. Aber als sie sich zu mir umdrehte, war ihr Gesichtsausdruck völlig unschuldig. »Ja, Wintiki?«

»Ich bin dir dankbar, dass du versuchst, mich zu schützen, aber ich versichere dir, ich kann auf mich alleine aufpassen. Gabriel weiß das. Deshalb lässt er mich auch bei dieser Angelegenheit in Ruhe. Wenn mir also irgendeine Gefahr droht, von der ich noch nichts weiß, wäre es wirklich nett von dir, wenn du es mir sagen würdest, damit ich mich darauf vorbereiten kann.«

Wieder zögerte sie, und meine Sorge wuchs.

»Ich möchte dich um nichts in der Welt beleidigen, May, und ich würde nie etwas vor dir verbergen, das du zu deinem eigenen Schutz verwenden könntest.«

»Aber?«, fragte ich.

»Aber du besitzt viele Eigenschaften der Menschen und nicht so viele der Drachen.« Sie wandte den Blick ab. Anscheinend wollte sie mich nicht ansehen.

Ich ging im Geiste alles noch einmal durch, was sie mir über die Stücke des Drachenherzens erzählt hatte, alles, was Ysolde de Bouchier getan hatte ... und plötzlich dämmerte es mir.

»Kaawa?«

Sie hielt den Türgriff umklammert, als ob sie am liebsten fliehen wolle. »Ja, Kind?«

»Ist Ysolde sofort verschwunden, als sie das Drachenherz neu zusammengesetzt hatte, oder erst, als Baltic starb?«

Ihre dunklen Augen blickten auf einmal traurig. »Wir wissen es nicht. Es ... es war eine verwirrende Zeit. Drei Dinge passierten anscheinend gleichzeitig: Der Erbe der schwarzen Drachen tötete seinen Wyvern, Ysolde bildete das Drachenherz neu und der Wyvern der silbernen Drachen verschwand.«

Ich grub einen Moment lang in meinem Gedächtnis, bevor ich den Namen zutage förderte. »Constantine Norka? Sollte er nicht auch der Gefährte von Ysolde werden?« Kaawa schwieg kurz. Geistesabwesend rieb sie mit den Fingern über die Türkante. »Niemand weiß genau, was passierte. Bis heute glaubte man, alle wären tot, aber da Baltic zurückgekehrt ist, sollte er vielleicht alles aufklären und uns sagen, was passiert ist.«

Ich schnaubte. Baltic würde uns bestimmt nicht aufklären. »Ich würde meinen Kopf nicht darauf verwetten, dass er uns alles erklärt. Die Theorie ist im Grunde doch, dass sie entweder Baltics oder Constantines Gefährtin war, und als sie starben, starb sie auch, oder? Oder hat sie das Drachenherz getötet?«

»Wir wissen es nicht«, erwiderte Kaawa traurig. »In ihren Aufzeichnungen steht nichts darüber.«

Ich verdrängte meine Angst. »Du bist Schamanin, Kaawa. Du siehst Dinge, die sich die meisten Leute noch nicht einmal vorstellen können. Du kannst in die Schatten schauen, hinter Zeit und Baum. Was ist denn deiner Meinung nach passiert?«

Ihre Finger schlossen sich fester um den Türknauf. »Das ist keine kluge Frage, Wintiki.«

»Ist sie unklug, weil du sie nicht beantworten willst, oder weil mir nicht gefallen wird, was du zu sagen hast?« »Vielleicht beides.«

Einen Moment lang betrachtete ich meine Hände. »Du glaubst, das Drachenherz hat Ysolde getötet.«

»Nein.«

Ich blickte auf.

»Ich glaube, es hat sie aufgebraucht«, sagte sie. »Ich glaube - allerdings habe ich keinen Beweis dafür, das ist alles reine Spekulation -, ich glaube, dass Constantine Norka versucht hat, sie zu retten, und dabei auch vernichtet wurde.«

»Würde das Drachenherz das denn Drachen antun?«, fragte ich. Mir wurde übel bei dem Gedanken, Gabriel in Gefahr zu bringen. Er würde sich ohne den leisesten Zweifel opfern, um mich zu retten.

»Es hat die Macht, den gesamten Weyr zu zerstören«, sagte Kaawa müde. »Vielleicht sogar die Welt der Sterblichen.«

»Agathos daimon«, fluchte ich leise. Ich hatte immer angenommen, dass das Drachenherz etwas Wohltätiges war, ein Relikt des ersten Drachen, das das Beste aller Drachen auf sich vereinigte. Aber wenn es nun auch finstere Mächte enthielt? Wenn es gar keine Gnade, sondern ein Fluch war? Jetzt verstand ich auch, warum mich Kaawa wiederholt vor seiner Macht gewarnt hatte.

»Mach nicht so ein finsteres Gesicht, Kind. Ysolde de Bouchiers Weg ist nicht deiner«, sagte Kaawa leise.

»Ich weiß nicht, was mich davon abhalten sollte, genauso zu enden wie sie«, sagte ich verzweifelt.

Kaawa trat auf mich zu und küsste mich auf den Scheitel. Dann wandte sie sich wieder zum Gehen. »Ysolde hatte nicht, was du hast.«

»Dich?«, fragte ich, dankbar für ihre Klugheit und ihr Wissen, auch wenn es mich entsetzte.

»Meinen Sohn.« Einen Moment lang funkelten ihre Augen amüsiert. »Sein Vater hat ihn gelehrt, ein Krieger zu sein, ein starker Wyvern und Beschützer aller silbernen Drachen, aber er hat auch von mir viel gelernt. Gabriel wird nicht zulassen, dass seinem Wunder etwas geschieht.«

Ich lächelte über das Wort, und ein warmes, behagliches Gefühl stieg in mir auf. Vielleicht hatte sie recht. Vielleicht konnten Gabriel und ich gemeinsam das Drachenherz überwinden. Ysolde war allein gewesen, hin- und hergerissen zwischen zwei verfeindeten Wyvern, aber ich hatte Gabriels Stärke, die mich durch alle Schwierigkeiten bringen würde.

Genau das wollte ich gerade sagen, als Kaawa plötzlich die Hand hob. »Hör mal. Kannst du es auch hören?«

Ich stand einen Moment ganz still da, dann seufzte ich. »Es ist mein Zwilling. Aber ich habe keine Ahnung, warum sie so schreit, es sei denn ... oh, gnädige Geister, hoffentlich ist er nicht wieder aufgetaucht.«

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